SV Saar 05 Saarbrücken


Sportverein Saar 05 Saarbrücken e.V.

Vereinsadresse:  Am Kieselhumes, 66123 Saarbrücken
Gegründet:  1905
Vereinsfarben:  schwarz-weiß
Stadion:  Stadion Kieselhumes
Weiteres Stadion: 

Webseite:  www.svsaar05.de
     


Saisonübersicht

Vereinshistorie

Die Fußballer des SV Saar 05 stammten zwar aus dem weitgehend bürgerlichen Stadtteil Sankt Johann im Osten Saarbrückens, in dem der Verein und sein Stadion Kieselhumes angesiedelt sind, wurden aber von den Anhängern des Stadtrivalen 1. FC Saarbrücken dennoch gerne als „Saar-Proleten“ beschimpft. Der heute mit mehreren tausend Mitgliedern größte Sportverein des Saarlandes wurde 1905 zunächst als FK 05 gegründet und kurz darauf in SC Saar 05 umbenannt. Nach zwei weiteren Fusionen im Dritten Reich startete der Verein ab 1936 als DSV Saar 05 (Deutscher Sport-Verein). Nach dem Krieg wiedergegründet, gelangte der Verein stufenweise zu seinem heutigen Namen (SV -> SV Saar -> SV Saar 05).

Noch in den 20er Jahren besaßen die Schwarz-Weißen die lokale Vormachtstellung; der FV Saarbrücken (der heutige 1. FCS) konnte erst in den 30er Jahren vorbeiziehen, als Saar 05 nach nur einem Jahr in der Gauliga bereits wieder in die Ligen auf der Bezirksebene abstieg. Erst nach dem Krieg konnten sich die Schwarz-Weißen dauerhaft in der ersten Liga einrichten. Ihre Debütsaison 1947/48 verbrachten sie im Mittelfeld, danach mußten sie wie alle anderen Saarvereine die Liga verlassen. 1952/52 kehrten sie zurück und blieben bis zur Einführung der Bundesliga fester Bestandteil der Oberliga. Wichtigster Saar-05-Akteur in dieser Zeit war Außenläufer Kurt Clemens, der für das Saarland zehn Länderspiele bestritt und für den Real Madrid ein Angebot über 300.000 Mark abgab.

Dabei brachten es die Nullfünfer zu einer bemerkenswerten Konstanz, denn in zehn der zwölf Oberligajahre standen sie am Saisonende auf dem neunten Tabellenplatz. Mit der Saison 1953/54 (Platz 4) und der Saison 1956/57 (Platz 7) gab es nur zwei Ausreißer nach oben; zweistellige Plätze am Saisonende belegten sie nie. Für die Bundesliga gaben sie zwar eine Bewerbung ab, aber diese war spätestens hinfällig, als der 1. FC Saarbrücken schon in der ersten Runde zur Bundesliga zugelassen worden war; zwei Vereine aus derselben Stadt waren nicht vorgesehen. Saar 05 wurde in die Regionalliga einsortiert und belegte auch hier Mittelfeldplätze, allerdings „nur“ zweimal den neunten Rang, dafür aber drei sechste Plätze. Trainer in dieser Zeit war Otto Knefler, später bei Borussia Dortmund, wo auch der Saar-05-Spieler Gerd Peehs landete und 182 Bundesligaspiele bestritt.

Unterstützung erfuhr der Verein durch den langjährigen Mäzen Johann Stolz – zumindest bis 1970. Als der Lebensmittelgroßhändler seine Zahlungen einstellte, konnte sich der Verein nicht mehr in der Regionalliga halten und stieg 1971 nach nur zwei Saisonsiegen in die Amateurliga ab. An die 2. Bundesliga war somit nicht zu denken, und auch in späteren Jahren kam Saar 05 nicht mehr in die Nähe des Profifußballs, denn selbst in der Verbandsliga, wie die Amateurliga ab 1978 hieß, reichte es lange Zeit nur zu Mittelfeldplätzen. Als Tabellen-Fünfzehnter waren sie 1978 auch weit von der neuen Oberliga entfernt.

Immerhin blieben die Schwarz-Weißen durchgehend in der Verbandsliga und stiegen nie ab, auch wenn es hin und wieder knapp war. Viele Jahre verbrachten sie im Tabellenmittelfeld. 1980 erzielten sie satte 101 Saisontore, wurden aber trotzdem nur Siebter, weil sie auch 69 Tore kassierten. Erst Ende der 80er Jahre nahmen sie einen ernsthaften Anlauf in Richtung Oberliga, und mit der Meisterschaft in der Verbandsliga in der Saison 1989/90 war Saar 05 zum ersten Mal in der Oberliga Südwest angekommen. Dort hielten sie im ersten Jahr als Tabellenzehnter die Klasse, stiegen aber in der zweiten Saison wieder ab.

Nach weiteren neun Jahren in der Verbandsliga gelang 2001 noch einmal die Rückkehr in die Oberliga, aber dieses Mal war schon im ersten Jahr alles vorbei, und der Verein hatte sich finanziell übernommen. Die Fußballsparte brach danach im zweiten Verbandsligajahr komplett zusammen. Die Saison wurde zwar noch zu Ende gespielt (24:136 Tore, drei Punkte, kein Saisonsieg), aber in der Folgesaison in der Landesliga konnte der Spielbetrieb nicht mehr aufrechterhalten werden. Nach zwei weiteren Spielzeiten in der Abstiegszone der Bezirksliga und dem Abstieg in die Kreisliga A zog der Gesamtverein, der durch die Fußballabteilung zunehmend selbst in den Abgrund gerissen zu werden drohte, die Notbremse: Die komplette Fußballabteilung wurde aus dem Verein geworfen und die Mannschaft endgültig vom Spielbetrieb abgemeldet. Grund waren neben der sportlichen Talfahrt vor allem Unregelmäßigkeiten wie der massenhafte Einsatz nicht spielberechtigter Spieler und finanzielle Mauscheleien.

Die Rettung für den Fußball beim SV Saar 05 war die Jugendabteilung, die über Jahre hin immer wieder gute Spieler hervorgebracht hatte. Die Fußballabteilung wurde neu gegründet, und als „SV Saar 05 Jugend“ begann man einen Neuaufbau mit dem A-Jugend-Team in der untersten Spielklasse, der Kreisliga B. Binnen kurzer Zeit arbeitete sich die Mannschaft recht zügig wieder durch die Ligenpyramide nach oben. 2012 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga, wo man gleich um die Meisterschaft mitspielte, aber am finanzstarken FC Hertha Wiesbach nicht vorbeikam.

Ein Jahr später war die Oberligarückkehr dann aber doch geschafft. Und die Oberliga war nur eine weitere Durchgangsstation, denn der Aufsteiger belegte am Saisonende den ersten Platz. Der letzte Akt einer aus Saar-05-Sichte ebenso überraschenden wie sensationellen Saison war der letzte Saisonspieltag, an dem mit dem SC Hauenstein der bis dato Tabellenführer am Kieselhumes zu Gast war. Saar 05 gewann das direkte Aufstiegsduell mit 2:0 vor mehr als 1.600 Zuschauern, und der direkte Durchmarsch in die Regionalliga war vollbracht. 2015/16 kam es somit erstmals seit der Saison 1970/71 wieder zum Stadt-Derby gegen den FCS, der sich allerdings in beiden Begegnungen durchsetzen konnte (3:0 und 3:1). Überhaupt entpuppte sich die Regionalliga als eine Nummer zu groß für den SV Saar 05, der im wesentlichen mit der Aufstiegs-Elf in die Saison ging, vom ersten bis zum letzten Spieltag den letzten Tabellenplatz belegte und nur zwei von 34 Spielen gewinnen konnte. Das vom Verein so bezeichnete "riesige Abenteuer" endete also mit dem direkten Wiederabstieg in die Oberliga. Hier fand man sich zunächst auch wieder in den Abstiegskampf verwickelt, konnte sich aber in der Rückrunde ins Mittelfeld absetzen und schließlich mit Platz 7 eine gute Endplazierung verbuchen. In der Folgesaison beschloß der Verein dann aber in der Winterpause, sich zum Saisonende freiwillig in die Saarlandliga zurückzuziehen.