BSC Oppau


Ball-Spiel-Club 1914 Oppau e.V.

Vereinsadresse:  Edigheimer Straße 110, 67069 Ludwigshafen
Gegründet:  1914
Vereinsfarben:  schwarz-gelb
Stadion:  Stadion am Güterbahnhof
Weiteres Stadion: 

Webseite:  www.bscoppau.de
     


Saisonübersicht

Vereinshistorie

Ludwigshafen, die Industriestadt am Rhein, war in der Zeit der Oberliga Südwest von 1945 bis 1963 stets gut vertreten. Mindestens ein Team der Stadt ging immer in der ersten Liga an den Start; zumeist der FC 03 Phönix, lange Zeit auch dessen späterer Fusionspartner TuRa. Ende der 50er kam dann auch noch der ASV Hochfeld hinzu, der da schon als Ludwigshafener SC antrat. Leicht übersehen wird da die Nummer vier im Bunde, die Ludwigshafen (neben Hamburg und Berlin) zur einzigen Stadt mit vier Erstligisten machte, was weit größere Städte wie München, Köln oder Hannover nie erreichten: Der BSC Oppau aus dem nördlichen, industriell geprägten Stadtteil, der in den 20er Jahren durch die Explosion des ortsansässigen Stickstoffwerkes, die schwerste Industriekatastrophe der deutschen Geschichte mit 561 Toten, fast vollständig zerstört worden war.

Der Ball-Spiel-Club aus Oppau war 1914 gegründet worden, als Oppau noch eigenständige Gemeinde war, aber bereits durch das 1913 hier errichtete BASF-Werk geprägt. Der BSC mußte nach der Explosion 1921 zwei Jahre den Spielbetrieb ruhen lassen und trat vor dem Zweiten Weltkrieg erst spät in Erscheinung, als in der Saison 1942/43 der Aufstieg in die Gauliga gelang. Nach dem Krieg hieß der Verein zunächst ASV Oppau und stieg unter diesem Namen nach einem Sieg im Entscheidungsspiel gegen den SC Siegelbach 1948 erstmals in die Oberliga Südwest auf. Nach Platz 10 im ersten Jahr bedeutete Rang 14 im zweiten Jahr den Abstieg. 1953 erreichten die Schwarz-Gelben die Meisterschaft in der Amateurliga und standen somit in der zwischenzeitlich eingeführten 2. Oberliga, in der sie im ersten Jahr knapp die Klasse halten und sich danach in höhere Tabellenregionen vorarbeiten konnten.

Als Tabellenzweiter gelang dem Stadtteilverein mit einer Mannschaft, deren Durchschnittsalter bei gerade einmal 21 Jahren lag, 1961 der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Und alle Spieler dieser Mannschaft kamen aus Oppau oder dem Nachbarstadtteil Edigheim. Zum Team gehörte auch Günter Heiden, der ab 1964 für Borussia Neunkirchen in der Bundesliga spielte (und zum Ende seiner Laufbahn noch einmal nach Oppau zurückkehrte). Nach seinem frühen Tod 1995 wurde vom BSC das alljährliche Günter-Heiden-Gedächtnisturnier ins Leben gerufen. Entscheidend für den Oberliga-Aufstieg war ein 8:2-Sieg über Hassia Bingen im Mai 1961, bei dem alle acht Oppauer Tore erst in der zweiten Halbzeit fielen.

In der Oberliga vollendete der BSC das oben genannte Ludwigshafener Quartett. Daß in dieser Saison 1961/62 dann ausgerechnet der traditionsreiche FC Phönix absteigen mußte, während die drei anderen Ludwigshafener Vereine sich im Mittelfeld tummelten, war die Ironie der Geschichte. Die Oppauer jedenfalls spielten gut mit und belegten schließlich den elften Platz. Auch der 14. Rang in der Folgesaison hätte für den Klassenerhalt gereicht, aber die Oberliga wurde aufgelöst und der BSC rutschte in die Regionalliga. Hier hielten sie sich noch drei Jahre, in denen im Stadion am Güterbahnhof aber hauptsächlich Abstiegskampf zu erleben war und sich die Zuschauerzahlen von den knapp 3.000 zu Oberligazeiten auf etwa 1.000 reduzierten. Die große Zeit des Vereins war damit vorbei: 1966 reichten die 21:39 Punkte nur noch für den vorletzten Platz, und der BSC verschwand für immer aus der höchsten Südwest-Spielklasse. Auch in der Amateurliga konnten sich die Schwarz-Gelben nur noch vier Jahre halten, kehrten 1973-75 nochmals für zwei Jahre zurück, aber in keiner Amateurliga-Saison gelang ihnen ein einstelliger Tabellenplatz. Seit 1975 pendeln sie nun zwischen Landesliga und A-Klasse. 2015 gelang im Jahr nach der 100-Jahr-Feier des Vereins etwas überraschend die Meisterschaft in der Bezirksliga und der Aufstieg in die Landesliga Süd. Oppau war damit wieder eindeutig die Nummer Drei in der Stadt (hinter Arminia und dem LSC); der kleine Stadtteilverein hatte sogar den "großen" SV Südwest hinter sich gelassen. 2018 stiegen die Schwarz-Gelben dann aber wieder in die Bezirksliga ab.