Eintracht Bad Kreuznach


Sportgemeinde Eintrach 1902 Bad Kreuznach e.V.

Vereinsadresse:  Friedrich-Moebus-Stadion, 55545 Bad Kreuznach
Gegründet:  1902
Vereinsfarben:  blau-weiß
Stadion:  Friedrich-Moebus-Stadion
Weiteres Stadion:  Sportfeld Heidenmauer

Webseite:  www.eintracht1902.de
     


Saisonübersicht

Vereinshistorie

Wenn man jemanden mit Kenntnis der Fußballhistorie die Vereine aus der Zweiten Bundesliga aufzählen ließe, könnte es sein, daß der Name dieses Clubs nicht fällt: Die Sportgemeinde Eintracht 02 Bad Kreuznach spielte in der Saison 1975/76 in der 2. Bundesliga Süd, hielt dort gar nicht schlecht mit, stieg aber am Ende doch mit 23:53 Punkten wieder in die Amateurliga ab.

1902 war in der Salinenstadt im Nahetal mit dem FC Kreuznach ein Fußballverein entstanden, auf den sich die heutige Eintracht beruft. 1932 hatte der Verein, in dem ein gutes halbes Dutzend Vereine aufgegangen waren, seinen heutigen Namen erhalten. Da spielte man noch auf dem später abgerissenen Sportplatz Heidenmauer. Während des Krieges war der Verein mit dem vom VfL Benrath nach Kreuznach gewechselten Nationalspieler und Halbstürmer Jupp Rasselnberg in die Gauliga Moselland aufgestiegen. Rasselnberg sorgte als Spielertrainer auch nach dem Krieg für Erstligafußball in Kreuznach: 1950 gelang in Entscheidungsspielen gegen die Sportfreunde Herdorf der Aufstieg in die Oberliga, und nach einem kurzen Zweitligaintermezzo (1952-54) bestritten die Blau-Weißen alle weiteren Spielzeiten bis 1963 in der Oberliga. Hier war die Eintracht zwar meistens in der unteren Tabellenhälfte zu finden, belegte aber auch 1958 einen guten siebten Platz.

Die Zuschauerzahlen an der gefürchteten Heidenmauer waren durchgängig hoch, lagen um die 3.000 und sorgten dafür, daß der Auftritt in Kreuznach für die Gäste in der Regel kein sonderliches Vergnügen war. Sehr unglücklich für die Kreuznacher war dann die Abschlußsaison der Oberliga, in der sie nur den vorletzten Platz belegten und sich somit trotz der langen Oberligahistorie (Platz 14 in der Ewigen Oberligatabelle) nicht einmal für die neue Regionalliga qualifizierten, weil sie sich in einer Qualifikationsrunde nicht durchsetzen konnten. In ihrer Qualifikationsgruppe waren sie nur Dritte geworden, hinter dem TSC Zweibrücken und Röchling Völklingen. Das Entscheidungsspiel um den letzten freien Platz in der Regionalliga gegen den ASV Landau war 0:0 ausgegangen. Es entschied das Los – für Landau.

Die Regionalliga erreichten die Kreuznacher erst zehn Jahre später, ausgerechnet in der letzten Regionalligaspielzeit, mit Unterstützung des Kaufmanns und CDU-Bundespolitikers Elmar Pieroth. Nach Auflösung der Regionalliga in die Amateurliga Südwest eingereiht, marschierten die Kreuznacher mit 63:9 Punkten und 103:33 Toren quasi ungebremst durch die Liga. Den Schwung behielten sie auch in der Aufstiegsrunde bei und ließen Eintracht Trier und dem ASC Dudweiler nicht den Hauch einer Chance (8:0 Punkte, 18:4 Tore). So kamen neben den alten Bekannten aus Saarbrückern, Homburg und Mainz auch der 1. FC Nürnberg und der VfB Stuttgart zu Gastspielen ins 1965 eröffnete Friedrich-Moebus-Stadion.

Der finanzielle Aufwand, mit dem der Verein in die 2. Liga geführt worden war (unter anderem trat man mit vier bundesligaerfahrenen Spielern wie dem Ex-Sechziger Max Reichenberger an), war aber zu hoch, denn nach dem direkten Wiederabstieg drückte die Eintracht ein hoher Schuldenberg. Dennoch gelang es 1978, zu den Gründungsmitgliedern der Oberliga Südwest zu gehören und zehn Jahre in der Drittklassigkeit zu verbringen. Hier gab es in der Regel Mittelfeldplätze; mit dem Auf- oder Abstieg hatten die Blau-Weißen lange nichts zu tun. Der Abstieg in die Verbandsliga kam dann eigentlich direkt in der ersten Saison, in der die Kreuznacher mit dem Abstiegskampf konfrontiert waren. Trotz schwacher 16:52 Punkte aus 34 Spielen fehlten nur drei Punkte auf Viktoria Herxheim, die noch ein Jahr Oberliga dranhängen durften, dann aber als abgeschlagener Letzter auch abstiegen.

Kreuznach konnte den Abstieg nicht korrigieren, stattdessen stiegen die Blau-Weißen sogar in die Landesliga ab. Der Hotelier Gojko Loncar sorgte dann mit großem finanziellem Aufwand für eine Renaissance. 2000 war die Eintracht wieder in der Oberliga angekommen und hielt sich weitere acht Spielzeiten hier oben; wie schon in den 80ern war das Tabellenmittelfeld der bevorzugte Aufenthaltsort. Als aber der Mäzen den Geldhahn zudrehte, kam eine Serie von katastrophalen Spielzeiten auf den Verein zu: 2008/09, nach dem Abstieg aus der Oberliga, landete man mit 12 Punkten und 38:105 Toren auf dem letzten Rang der Verbandsliga. Weil sich aber der TV Lonsheim und der 1. FC Meisenheim aus der Liga zurückzogen, durften die Kreuznacher eine weitere Saison anhängen, wurden wieder Letzter, immerhin mit 20 Punkten, stiegen aber dieses Mal auch ab. 2010/11 unterzog sich der Verein dann in der Landesliga einem Insolvenzverfahren, weshalb die Spiele nicht gewertet wurden und die Eintracht als Absteiger feststand. Anschließend pendelte die Eintracht zwischen Landesliga und Bezirksliga, ehe 2016 der Wiederaufstieg in die Verbandsliga Südwest gelang.