ASV Landau


Allgemeiner Sportverein Landau 1946 e.V.

Vereinsadresse:  In der Plöck 16, 76829 Landau
Gegründet:  1946
Vereinsfarben:  schwarz-weiß
Stadion:  Südpfalz-Stadion
Weiteres Stadion: 

Webseite: 
     


Saisonübersicht

Vereinshistorie

Der Allgemeine Sportverein aus dem südpfälzischen Landau war lange Jahre der größte und mitgliederstärkste Sportverein in Rheinland-Pfalz. Als Großverein mit über zwanzig verschiedenen Sparten war der ASV nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Taufe gehoben worden und hatte die Nachfolge des in der NS-Zeit entstandenen BfL (Bund für Leibesübungen) angetreten. Im eigentlichen Sinne handelt es sich bei der Konstruktion nicht einmal um einen eigenen Verein, sondern eher um eine Art Dachverband, unter dem die verschiedenen Vereine weiterhin autonom agieren. Die Fußballsparte heißt demnach auch eigentlich nicht ASV Landau, sondern Fußball-Club im ASV Landau e.V.

In der Saison 1949/50 tauchte jedenfalls der ASV erstmals in der Oberliga Südwest auf, weil er von der Aufstockung auf 16 Vereine profitieren konnte, und belegte als Aufsteiger direkt einen guten sechsten Platz. Die 12.000 Zuschauer, die das Gastspiel des 1. FC Kaiserslautern in Landau sehen wollten (und einen 4:0-Erfolg der Walter-Elf erlebten), sind noch heute Rekord im Südpfälzischen Stadion. Im zweiten Jahr gelang der Klassenerhalt allerdings nicht; man landete mit einer umgebauten Mannschaft einen Punkt hinter Eintracht Kreuznach und Mainz 05 und stieg somit direkt wieder in die 2. Oberliga ab. Nach der Meisterschaft in dieser Liga im Jahr 1953 kamen die Landauer noch zu einem dritten Erstligajahr, das aber ebenfalls wieder mit dem Abstieg als Tabellenvorletzter endete.

Damit war die Oberligageschichte der Schwarz-Weißen beendet: Sechs Jahre spielten sie noch in der 2. Division, kamen 1956 mit Platz 3 dem Aufstieg noch einmal sehr nahe und stiegen dann 1960 in die Amateurliga ab. Die Rückkehr gelang mit der Einführung der neuen Regionalliga im Jahr 1963. Die freien Plätze der neuen Liga wurden über eine Qualifikationsrunde ausgespielt, wie sie komplizierter kaum hätte sein können. In zwei Gruppen spielten die beiden Letzten der Oberliga (Kreuznach und Niederlahnstein), die Teams auf Platz 4 bis 8 der zweiten Division sowie der Meister der 1. Amateurliga Südwest die verbleibenden Teilnehmer aus. Der ASV war als Amateurligameister dabei, mußte dann aber als Dritter seiner Qualifikationsgruppe ein weiteres Entscheidungsspiel austragen, gegen den Dritten der anderen Gruppe, Eintracht Kreuznach. Dieses Spiel endete 0:0, und obwohl es nach diesem Qualifikationsmarathon auf ein Spiel mehr oder weniger auch nicht mehr angekommen wäre, gab es kein Wiederholungsspiel, sondern es entschied das Los: Landau gewann die Auslosung und stand somit in der Regionalliga.

Schon nach dem ersten Jahr mußten die Schwarz-Weißen jedoch wieder zurück ins Amateurlager; der vorletzte Platz und 27 Saisonniederlagen aus 38 Spielen reichten nicht zum Klassenerhalt. In der Amateurliga etablierten sie sich in der Folgezeit in der Spitzengruppe und erreichten 1969 über den ersten Platz in der Amateurliga und eine (kürzere) Qualifikationsrunde erneut die Regionalliga. Dieses Mal gelang der Klassenerhalt, und es folgten fünf Regionalligajahre mit Plätzen im vorderen Mittelfeld, wobei der ASV von der geographischen Nähe zum badischen Karlsruhe profitierte und aufgrund der zahlreichen ehemaligen KSC-Profis auch als „KSC-Filiale“ apostrophiert wurde.

Ab 1970 änderte sich dann einiges in Landau: Der in Schwarz-Weiß auflaufende ASV hatte nun plötzlich die Vereinsfarben Blau-Gelb, und in den Tabellen stand „Gummi-Mayer Landau“. Das war die Kurzfassung des offiziellen Namens „Fußball-Abteilung Gummi-Mayer im ASV Landau“. Hans Mayer, der Firmenchef des örtlichen Reifenherstellers, hatte sich als Sponsor schon länger im Verein engagiert und nutzte nun die Konstruktion des ASV als Zusammenschluß von Einzelvereinen, um die Fußballabteilung umzubenennen und mit dem Sponsornamen zu garnieren. Pegulan Frankenthal hatte es vorgemacht, Chio Waldhof und Oli Bürstadt zogen nach. Der DFB fand keine Gegenargumente (versuchte es aber immerhin), und so spielte Gummi-Mayer Landau von 1970 bis 1974 in der Zweitklassigkeit vor einer durchschnittlichen Kulisse von zwei- bis dreitausend Zuschauern.

1974 verpaßte man als Tabellenneunter relativ knapp die neue 2. Bundesliga und nahm in den Folgejahren nochmals mehrere Anläufe, die aber scheiterten. Als Tabellenzweiter 1976 fehlten satte zehn Punkte auf Wormatia Worms. 1978 beendete Gummi-Mayer das Engagement, der Club kehrte man zum angestammten Namen ASV und zu den Vereinsfarben Schwarz-Weiß zurück, stieg aber sofort aus der Amateurliga ab, in die man 1982 zurückkehren konnte. Für die Oberliga reichte es hingegen nie mehr. Seitdem pendelte man in Landau zwischen Verbandsliga und Bezirksliga, ist aber in den vergangenen Jahren sogar bis in die Bezirksklasse (A-Klasse) abgerutscht und sieht sich aktuell zunehmend schwierigen Umfeldbedingungen ausgesetzt. Selbst hier, in der neunten Liga, spielt der ASV nur noch gegen den Abstieg, der schließlich 2016/17 feststand, weil gegen Ende der Saison ein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde. Zur Saison 2017/18 stellte der Verein dann keine Mannschaft mehr im Spielbetrieb.