1. FSV Mainz 05


1. Fußball- und Sportverein Mainz 05

Vereinsadresse:  Dr.-Martin-Luther-King-Weg 20, 55122 Mainz
Gegründet:  1905
Vereinsfarben:  rot-weiß
Stadion:  Stadion am Bruchweg
Weiteres Stadion:  Neues Stadion am Europakreisel

Webseite:  www.mainz05.de
     


Saisonübersicht

Vereinshistorie

Heute ist der FSV Mainz 05 ein gestandener Bundesligist, der seit einigen Jahren den 1. FC Kaiserslautern als Nummer Eins im Südwesten abgelöst hat. Dieser Höhenflug der Mainzer begann aber erst in den 90er Jahren. Seit dem Zweiten Weltkrieg haben die Mainzer nämlich vierzig Spielzeiten in der Oberliga und Regionalliga verbracht und gehörten in der Anfangszeit der drittklassigen Oberliga Südwest auch zu den Stammvereinen dieser Spielklasse.

Nach dem Krieg gehörten die Rot-Weißen zum festen Kern des Südwest-Oberhauses. Als einer von drei Vereinen (neben dem übermächtigen 1. FCK und Wormatia Worms) bestritten die Mainzer alle 18 Oberliga-Spielzeiten. Die Tatsache, daß sie in der Ewigen Tabelle dennoch nur Platz 8 belegen, zeigt aber, daß sie in dieser Liga nicht zu den stärksten Vereinen zählten, sondern meist im Mittelfeld landeten: Sechzehn der achtzehn Runden beendeten sie zwischen Platz 5 und 12. Die Ausreißer waren die Saison 1946/47 mit Platz 3, wobei hier auch nur acht Vereine am Start waren, und der 14. Platz der Saison 1954/55, als man nur mit drei Punkten Vorsprung auf den FV Speyer am Abstieg vorbeischrammte. Aber an der Position als Nummer Eins der Landeshauptstadt konnten auch die beiden anderen Mainzer Oberliga-Vertreter nicht rütteln: Die SV Weisenau mit ihren vier Gastspielen nicht, und die SG Gonsenheim sowieso nicht.

Die Bundesliga-Qualifikation stand demnach in Mainz nicht zur Debatte, und der FSV wurde in die Regionalliga einsortiert, wo der Verein ebenfalls wieder an allen elf Spielzeiten beteiligt war; hier belegen die Nullfünfer in der Ewigen Tabelle den zweiten Platz hinter dem FK Pirmasens, der insgesamt 59 Punkte mehr sammeln konnte. Die Plazierungen der Mainzer waren im Schnitt etwas besser als in der Oberliga; so konnten sie viermal auf dem vierten Platz landen.

1972/73 gewannen sie mit den „Wunderstürmern“ Gerd Klier, Herbert Renner und Manfred Kipp (zusammen 54 Tore) die Regionalliga und standen in der Bundesliga-Aufstiegsrunde, wo sich dann aber in der Gruppe 1 Fortuna Köln durchsetzte; der FSV wurde Dritter hinter dem FC St. Pauli und ließ nur den Karlsruher SC und Blau-Weiß 90 Berlin hinter sich. Im Tor stand damals Wolfgang Kneib aus Mainz-Zornheim, der spätere Bundesliga-Torhüter bei Borussia Mönchengladbach und Arminia Bielefeld, dem man in Fankreisen der Arminia noch heute zu Füßen liegt.

Die Qualifikation zur 1974 eingeführten 2. Liga Süd war nur Formsache, aber nach zwei Jahren im Tabellenmittelfeld der „Pleite-Liga“ zogen die Mainzer finanziell schwer angeschlagen die Notbremse und gaben die Lizenz zurück. Mit einer teuer zusammengekauften und dennoch nur mäßig erfolgreichen Mannschaft hatte sich der Verein völlig übernommen. So spielten sie im Amateurbereich weiter und wurden in der neuen Oberliga, für die sie sich als Meister der Amateurliga Südwest locker qualifizieren konnten, zu den Spitzenteams gerechnet. Das setzten sie dann auch in die Tat um. In keiner Spielzeit der Oberliga waren sie schlechter plaziert als auf dem achten Rang. Aus der Premierensaison stammen zudem die höchsten Siege der Mainzer Ligageschichte: Ein 10:0, jeweils gegen den SV Speicher und die SG Ellingen.

Aber der angestrebte Aufstieg in die 2. Bundesliga ließ auf sich warten: 1981 waren die Rot-Weißen erstmals Oberligameister, aber es war das Jahr, in dem die 2. Bundesliga auf eine Staffel reduziert wurde und es (was für eine blöde Regelung!) gar keine Aufsteiger aus den Oberligen gab. Immerhin konnten sie als Trostpreis die Deutsche Amateurmeisterschaft gewinnen (im Finale gegen die Amateure von Werder Bremen). Kurz danach geriet der FSV in heftige Turbulenzen, als der Vereinspräsident Jürgen Jughard bei einem Autounfall unter ungeklärten Umständen ums Leben kam, während gleichzeitig Ermittlungen gegen den Verein wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten aufgenommen wurden. Sportlich sackten die Mainzer in den Folgejahren etwas durch, wurden zweimal nur Achter, standen erst 1985 wieder im Spitzenfeld und wurden schließlich Zweiter hinter dem FSV Salmrohr.

Erst 1988 gelang endlich der ersehnte Aufstieg, als sie zunächst das letzte Saisonspiel gegen den punktgleichen SV Eintracht Trier mit 3:2 gewannen und sich dann zusammen mit Viktoria Aschaffenburg gegen die SpVgg Unterhaching und den FV Weinheim in der Aufstiegsrunde durchsetzten. Das erste Zweitligajahr ging noch schief, denn als Vorletzter stieg man direkt wieder ab, aber nach der erneuten Oberliga-Meisterschaft (und dem Sieg in der Aufstiegsrunde vor Schweinfurt, Reutlingen und Rot-Weiß Frankfurt) erfolgte die Rückkehr in den Profifußball, in dem der FSV bis heute geblieben ist und wo er, nachdem er 2004 unter Jürgen Klopp erstmals in die Bundesliga aufsteigen konnte, inzwischen zu den etablierten Vereinen gehört.