FK Pirmasens


Fußballklub 03 Pirmasens e.V.

Vereinsadresse:  Georgia Avenue 1, 66953 Pirmasens
Gegründet:  1903
Vereinsfarben:  blau-weiß
Stadion:  Sportpark Husterhöhe
Weiteres Stadion:  Stadion an der Zweibrücker Straße (Horeb)

Webseite:  www.fk-pirmasens.com
     


Saisonübersicht

Vereinshistorie

Der Verein mit den zusammengerechnet meisten Jahren in den höchsten Südwest-Ligen ist der FK Pirmasens, der auf 57 Spielzeiten in Oberliga und Regionalliga kommt. In der Ewigen Tabelle der Regionalliga Südwest steht der FKP auf Platz 1, in den Ewigen Tabellen der Oberliga Südwest 1945-63 und der Oberliga Südwest seit 1978 jeweils auf Platz 2. Von den 36 Jahren seit der Gründung der Oberliga Südwest 1978 haben die Pirmasenser 29 Jahre in dieser Liga verbracht; nur Borussia Neunkirchen hat zwei Saisons mehr auf dem Konto.

Der 1903 gegründete Fußball-Klub aus der Westpfalz gehörte schon früh zu den ganz großen Namen des deutschen Südwestens und zählte in der Nachkriegszeit zu den Mannschaften, die auf Augenhöhe mit dem 1. FC Kaiserslautern agieren konnten. In keiner Saison zwischen 1946 und 1974 standen die oft despektierlich „Schlappenflicker“ gerufenen Pirmasenser in der Endtabelle schlechter als Rang 8. Nur an der zweiten Oberliga-Saison, 1946/47, durften sie nicht teilnehmen; nicht aus sportlichen Gründen, sondern weil sie von der französischen Besatzungsmacht in die zweitklassige „Ehrenliga“ herabgestuft wurden.

Dreimal in Folge, 1958 bis 1960, gelang die Meisterschaft der Oberliga und die Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft. Hier spielten sie vor über 60.000 Zuschauern (im Ludwigshafener Südweststadion, weil der „Horeb“ zu klein war), waren jedoch trotz Spielern wie Helmut Kapitulski weitgehend chancenlos gegen Größen wie den Hamburger SV, Eintracht Frankfurt oder den 1. FC Köln, gegen den es eine 0:10-Niederlage setzte. 1956 und 1960 stand man zudem im DFB-Pokal-Halbfinale, was allerdings etwas pompöser klingt als es de facto war, denn dafür war in jenen Jahren bei einem fünf Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeld nur ein Sieg in einem Ausscheidungsspiel gegen den Vertreter aus der Oberliga Berlin erforderlich (Spandauer SV bzw. Hertha BSC). Beide Halbfinals gingen verloren, jeweils gegen den Karlsruher SC.

Rückblickend war die Einführung der Bundesliga so etwas wie der Genickbruch für den FKP – genauer gesagt dessen Nichtberücksichtigung. Da der Südwesten nur zwei Plätze zugeteilt bekommen hatte, der 1. FC Kaiserslautern klar gesetzt war und der 1. FC Saarbrücken aus fragwürdigen Gründen den Vorzug bekommen hatte, blieb dem FKP, der ähnlich wie der Neunkircher Borussia durchaus realistische Ansprüche auf die Bundesliga angemeldet hatte und die DFB-Entscheidung mit Entsetzen erfahren hatte, nur die zweitklassige Regionalliga. Damit hatten die Pirmasenser dauerhaft den Anschluß verloren, und im Gegensatz zu den Neunkirchern schafften sie es nie ganz nach oben. In der Regionalliga reichte es nur in der Saison 1965/66 zum ersten Platz; in der anschließenden Aufstiegsrunde scheiterten sie dann aber knapp an Fortuna Düsseldorf. Bei drei weiteren Anläufen (als Tabellenzweiter der Regionalliga) waren sie aber ebenso chancenlos wie alle anderen Südwest-Vertreter außer Borussia Neunkirchen.

Als Spitzenverein der Regionalliga konnte sich der FKP dann aber 1974 zumindest eindeutig für die 2. Liga Süd qualifizieren und spielte hier auch zunächst sehr gut mit, weil der Verein noch einmal viel Geld für Spieler in die Hand genommen hatte: In der Debütsaison erreichten die Pfälzer den zweiten Platz, verloren dann aber die Relegationsspiele gegen den Nord-Zweiten Bayer 05 Uerdingen (4:4 und 0:6). Es folgten zwei Jahre Abstiegskampf und eine Katastrophensaison mit 6:70 Punkten und 25:120 Toren, die vor allem dadurch bedingt war, daß die Mannschaft in der Vorsaison eigentlich schon abgestiegen war, dann durch den Rückzug von Röchling Völklingen kurz vor Saisonbeginn doch in der Liga bleiben durfte, man aber nur noch ein notdürftig zusammengestelltes Team aufs Feld brachte.

Der Abstieg aus der 2. Liga war endgültig: Seit 1978 spielt der FKP (oder „die Klub“, wie es im örtlichen Dialekt heißt) nicht mehr im Profifußball. Der Niedergang des Vereins ging dabei einher mit dem Niedergang der die Stadt einst dominierenden Schuhindustrie, die den Verein lange Zeit gefördert hatte. In der Oberliga Südwest gehörten die Pirmasenser dennoch zur Stammbelegschaft, zunächst in der Spitzengruppe (zahlreiche zweite bis vierte Plätze; zur Meisterschaft reichte es in den 80ern nicht mehr), später dann tendenziell eher im Mittelfeld.

1992 stiegen sie als Tabellenvorletzter in die Verbandsliga ab und rutschten im Folgejahr sogar in die Landesliga hinab. Dort traf man zwar auf Bekannte aus alten Oberligazeiten wie Eintracht Kreuznach oder den VfR Kirn, aber eben auch auf Vereine wie SV Spesbach oder TuS Hoppstädten. Dann aber ging es wieder aufwärts, und 1997 war der FKP wieder in der Oberliga angekommen.

1999 gelang sogar die Qualifikation für die Regionalliga, allerdings nur auf Umwegen: Der TuS Montabaur hatte während der Saison den nicht spielberechtigten Dieter Bux eingesetzt. Das kam aber erst nach Abschluß der Saison ans Licht, und zu diesem Zeitpunkt hatten die Pirmasenser die Spielzeit als Tabellenzweiter mit einem Punkt hinter dem SC Idar-Oberstein abgeschlossen. Gegen Montabaur hatten sie jedoch zuhause nur Unentschieden gespielt. Mit den zwei zusätzlichen Punkten, die sie nach dem sofortigen Einspruch zugesprochen bekommen hatten, zogen sie am SC Idar-Oberstein vorbei und wurden schließlich nach mehreren Klagen und Gerichts- und Verbandsurteilen zusammen mit Idar-Oberstein in die Regionalliga aufgenommen - aus der sie nach nur einem Jahr schon wieder abstiegen, weil die Liga von vier auf zwei Staffeln reduziert wurde.

2005 und 2014 gelang dann mit der Meisterschaft in der Oberliga erneut der Aufstieg in die Regionalliga; 2006 folgte allerdings postwendend der Abstieg. Seit 2008 zählte der FKP zu den Spitzenteams der Oberliga, war meistens im Vorderfeld zu finden und stand mehrfach kurz vor dem Aufstieg – am knappsten war es in der Saison 2009/10, als der punktgleiche FC 08 Homburg nur wegen des um zwei Tore besseren Torverhältnisses die Meisterschaft für sich entscheiden konnte. Im Fernduell hatten die Saarländer am letzten Spieltag die SpVgg EGC Wirges mit 3:1 besiegt, so daß der 1:0-Sieg über den SVN Zweibrücken den Pirmasensern nicht genügte. Die unerwartete Heimniederlage gegen den Tabellen-Vierzehnten SV Roßbach am drittletzten Spieltag hatte es den Homburgern ermöglicht, in der Tabelle vorbeizuziehen.

Von 2014 bis 2017 spielte der FKP dann in der Regionalliga, und der Rückfall in die Oberliga im Sommer 2017 geschah unter denkbar unglücklichen Umständen: Als Tabellenvierzehnter genügten 12 Saisonsiege und 42 Punkte nicht zum Klassenerhalt, weil zum einen gleich zwei Teams aus der Dritten Liga abstiegen (Mainz II, FSV Frankfurt), zum anderen beide Südwest-Vertreter (Waldhof und Elversberg) in der Relegation scheiterten. Der daher ohnehin schon bittere Abstieg wurde auch deshalb in Pirmasens als noch schlimmer angesehen, weil Hessen Kassel, der Tabellenzehnte, mit der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens so lange wartete, bis der fällige Punktabzug von neun Punkten erst in der Folgesaison vollzogen wurde. Die Bitte der Pirmasenser um eine Aufstockung der 19er Liga auf 20 Mannschaften wurde abgelehnt, unter anderem mit dem Argument, daß bei 19 Mannschaften jeder Verein ein freies Wochenende zur Regeneration zur Verfügung habe. Wenige Tage später kam dann der DFB mit der absurden Idee um die Ecke, die chinesische U20 gegen das jeweils spielfreie Team antreten zu lassen; ein Projekt, das dann nach nur einem Spiel (bei Schott Mainz) wieder eingestellt wurde. Die Verbände und der DFB hatten demzufolge in und um Pirmasens im Sommer 2017 nur äußerst geringe Sympathiewerte. Der FKP jedenfalls spielte in der Saison 2017/18 wieder in der Oberliga, belegte hier hinter den übermächtigen Homburgern den zweiten Platz und setzte sich dann in der Aufstiegsrunde gegen den FC 08 Villingen und Bayern Alzenau durch.